Die Brennnessel Tinktur ist ein seit Jahrhunderten vielfältig verwendetes Heilmittel. Brennnessel Tinkturen werden wegen unterschiedlicher Vitalstoffe heute vor allem gegen entzündliche Krankheiten eingesetzt wird. Um die besonderen Inhaltsstoffe der Brennnessel optimal zu lösen und gezielt bei verschiedenen Leiden zu verwenden, bietet sich die Herstellung einer Brennnessel Tinktur an.
Was ist eine Brennnessel Tinktur?
Eine Brennnessel Tinktur ist ein hoch konzentrierter Pflanzenauszug, der auch als Extrakt bezeichnet wird. Zur Herstellung wird hochprozentiger Alkohol verwendet, damit die aus der Brennnessel gelösten Vitalstoffe in den Alkohol übergehen und möglichst lange haltbar bleiben.
Eine Brennnessel Tinktur ist sofort gebrauchsfertig und wirksamer als ein Tee, da der Alkohol über die Schleimhäute innerhalb kurzer Zeit aufgenommen wird. Allerdings ist die Tinktur nicht geeignet für Kinder und für Menschen die alkohol- oder leberkrank sind.
Brennnessel Tinktur Wirkung
Meist wird die Brennnessel tinktur innerlich angewendet. Wirkt appetitanregend, die Kalium- und Kalziumsalze sind wassertreibend. Hierdurch wird der Stoffwechsel angeregt und mehr Harnsäure ausgeschieden.
Kieselsäure ist förderlich um Haut, Haare, Nägel und das Bindegewebe zu stärken. In den Blättern sind Phenolcarbonsäuren enthalten, denen zugeschrieben wird, Entzündungen im Gewebe hemmen.
Sekundäre Pflanzenstoffe der Brennnessel, wie Flavonoide und Gerbstoffe, sollen Entzündungen entgegenwirken. Chlorophyll gilt wegen der Ähnlichkeit zu Hämoglobin als blutbildend und Vitamine und Eisen tragen zum allgemeinen Wohlbefinden bei.
Brennnessel Tinktur Anwendung
Der medizinische Nutzen von Brennnesseln lässt sich bis ins Altertum zurückverfolgen. Erwähnung findet die Brennnessel bei Dioskurides, der griechischer Feldarzt für Kaiser Claudius und Nero war, bei Hippokrates, Plinius, Hildegard von Bingen und Paracelsus. Eingesetzt wurde die Brennnessel bei der Behandlung von Wunden, Nasenbluten und Atemwegserkrankungen bis hin zu Verrenkungen.
Heute wird sie hauptsächlich bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege sowie bei Nieren- und Blasenerkrankungen angewendet. Sie findet unterstützend Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen und bei Arthrose.
Für Männer mit vergrößerter Prostata kann die Brennnessel hilfreich sein, um Restharn in der Blase zu vermeiden. Bei eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit sollte keine längere Anwendung erfolgen.
Brennnessel tinktur kann auch äußerlich angewendet werden. Auf der Kopfhaut einmassiert kann sie der Haut Nährstoffe zur Verfügung zu stellen und beispielsweise einem Haarausfall, der durch Nährstoffmangel ausgelöst wurde, entgegenwirken.
Die entzündungshemmende Wirkung kann auch Entzündungen auf der Kopfhaut lindern und fördert gleichzeitig die Durchblutung. Hierfür die Tinktur zur Hälfte mit Wasser verdünnen. Da Alkohol allerdings die Haut austrocknen kann, sollte dies nicht zu häufig angewendet werden.
Brennnessel Tinktur herstellen
Die Blätter werden bestenfalls im Juni und Juli geerntet, lassen sich aber von März bis August sammeln. Dazu mit Handschuhen die Blätter von oben nach unten abstreifen.
Das Herstellungsverfahren als Tinktur wird auch als Mazeration oder Perkolation bezeichnet. Wichtig hierfür ist neutraler Alkohol, wodurch fettlösliche und wasserlösliche Bestandteile herausgelöst werden. Eine grundsätzliche Faustregel lautet 1 Teil Pflanzendroge und 5 Teile Auszugsmittel.
Für eine größere Menge werden 200 Gramm frische Brennnesselblätter zerkleinert und mit einem Liter 70%-igem Alkohol aufgegossen, wie Weingeist oder Kornbrand. Diese nach 6 Wochen durch ein Sieb geben und ein paar Tage ruhen lassen, damit Schwebeteilchen sich am Boden absetzen. Zuletzt durch einen Kaffeefilter geben, um die Tinktur zu filtern.
Für eine kleinere Menge reicht es aus, 5 EL Brennnesselblätter mit 200 ml mit 40%-igem Wodka oder Korn aufzugießen und vier Wochen ziehen zu lassen.
In beiden Fällen die Tinktur kühl, dunkel und lichtgeschützt platzieren. Um das Herauslösen der Wirkstoffe zu beschleunigen, einmal täglich schütteln. Wegen der Verdunstung des Alkohols die fertige Tinktur in geschlossenen Behältern aufbewahren, damit sie etwa ein Jahr haltbar ist. Eine Grundregel zur Einnahme lautet 3 mal täglich 15-20 Tropfen.